Nie wieder ohne Handschuhe: Warum man beim Zerwirken immer Handschuhe tragen sollte
Beim Zerwirken sollten die Hände unbedingt vor Schnittverletzungen geschützt werden.
Ein kurzer Moment der Unachtsamkeit, und schon hat das Messer den Finger getroffen. Dieses Missgeschick kennt wohl jeder Jäger. Um solche Schnittverletzungen zu vermeiden, ist neben scharfen Messern und dem nötigen Fachwissen der richtige Schutz für die Hände beim Zerwirken und Verarbeiten von Wildbret unerlässlich. Je nach Arbeitsschritt kommen verschiedene Handschuhe infrage, die die Hände neben Schnittverletzungen und Stichen auch vor unangenehmen Gerüchen, Viren und Bakterien schützen können. In diesem Beitrag erklären wir, welcher Handschuh wofür benötigt wird, wie man die richtige Größe ermittelt und worauf es beim Kauf ankommt.
Schnittschutzhandschuh: Preiswerter Schutz für zuverlässige Sicherheit
Preiswert und schnittfest: Der Schnittschutzhandschuh von Landig.
Schnittschutzhandschuhe sind die ideale und preiswerte Wahl, um die Hände beim Arbeiten mit scharfen Messern zu schützen. Das Material aus Polyester und Polyethylen fühlt sich angenehm auf der Hand an - ähnlich einem groben Baumwollhandschuh. Dank der eingewebten Edelstahlseele bietet er zuverlässigen Schutz vor Schnittverletzungen beim Zerwirken. Der Handschuh kann sowohl von Rechts- als auch Linkshändern getragen werden. Für einen optimalen Tragekomfort und präzises Arbeiten ist die richtige Größe entscheidend. Beachten Sie daher die Größentabelle, um den idealen Handschuh für Ihre Hände zu finden.
Schutz: Schützt die Hände zuverlässig vor Schnittverletzungen durch Messer.
Vorteile: Hohe Schnittfestigkeit, leicht und angenehm zu tragen. Waschmaschinengeeignet und preiswert in der Anschaffung.
Nachteile: Bietet keinen Schutz vor Stichen. Keine Variante mit Stulpe verfügbar.
Die Edelstahlseele des Schnittschutzhandschuhs verhindert Schnittverletzungen mit dem Messer beim Zerwirken.
Kettenhandschuh: Zusätzlicher Schutz vor Stich- und Stechverletzung
Der Kettenhandschuh ist stich- und schnittfest.
Bei der Verarbeitung von Wild bietet der Kettenhandschuh maximalen Schutz vor Schnitt- sowie Stechverletzungen. Die robuste Schutzschicht aus Metallketten verhindert zuverlässig, dass spitze Messer die Haut durchdringen können. Praktisch: Die Kettenhandschuhe gibt es auch mit Stulpe für einen zusätzlichen Schutz des Unterarms. Achte beim Kauf auf eine gute Passform und im Idealfall auf einen passenden Unterziehhandschuh aus atmungsaktivem Material. Für ein besseres Handling eignen sich passende Handschuhspanner. Der Kettenhandschuh selbst ist universell passend für Rechts- und Linkshänder.
Schutz: Der Kettenhandschuh besteht aus einem feinen Metallgeflecht und bietet einen 100 %-igen Stech- und Schnittschutz.
Vorteile: Hohe Schnittfestigkeit und Sicherheit. Auch mit Stulpe verfügbar für einen zusätzlichen Schutz des Unterarms.
Nachteile: Relativ schwer und sperrig, kann bei längerem Tragen unangenehm sein.
Ketten- oder Schnittschutzhandschuh: Welcher ist der richtige?
Die Wahl des richtigen Handschuhs beim Zerwirken hängt von verschiedenen Faktoren ab:
Art des Wildes: Für kleineres Wild und das Feinzerwirken eignet sich ein Schnittschutzhandschuh aufgrund seiner Flexibilität und dem Tragekomfort. Für größeres Wild ist ein Kettenhandschuh empfehlenswert, dieser bietet zusätzlichen Schutz vor Stichen und ist mit Stulpe verfügbar.
Persönliche Vorlieben: Manche Jäger bevorzugen den hohen Tragekomfort eines Schnittschutzhandschuhs, während andere die hohe Sicherheit eines Kettenhandschuhs schätzen.
Nitrilhandschuhe: Hygiene beim Zerwirken und Sicherheit im Umgang
Nitrilhandschuhe sind die ideale Wahl, wenn es um Hygiene beim Verarbeiten von Wild geht. Die Einmalhandschuhe sind besonders hygienisch, da sie nach dem Gebrauch einfach entsorgt werden können und haben einen sehr guten Grip. Das dünne Material bietet einen idealen Schutz vor Zoonosen, Bakterien, Pilzen und Viren. Somit sollten Nitrilhandschuhe nicht nur in jeder Wildkammer, sondern auch in jedem Revierfahrzeug immer griffbereit stehen.
Tipp: Wer mehr Grip beim Zerwirken haben möchte, kann Nitrilhandschuhe auch über den Schnittschutz- oder Kettenhandschuh ziehen. So bleiben die Schnitt- und Kettenhandschuhe hygienisch sauber und erhalten einen höheren Tragekomfort.
Schutz: Nitrilhandschuhe bieten einen optimalen Schutz z.B. vor Zoonosen, Bakterien, Pilzen und Viren.
Vorteile: Die texturierte Oberfläche an den Fingerkuppen sorgt für einen perfekten Halt.
Achte beim Kauf von Nitrilhandschuhen auf eine Lebensmittelzulassung.
Trage die Handschuhe immer enganliegend. Die Schutzhandschuhe sollten gut passen und angenehm zu tragen sein, damit beim Zerwirken präzise gearbeitet werden kannst.
Hände nach dem Gebrauch der Handschuhe gründlich waschen.
Nitrilhandschuhe eignen sich ideal für die hygienische Verarbeitung von Wild.
Nitrilhandschuh vs. Latexhandschuh: Eine klare Empfehlung
Höhere Beständigkeit: Nitrilhandschuhe sind resistenter gegen Fette, Öle und Säuren, die im Wildbret vorkommen. Latexhandschuhe hingegen können durch diese Stoffe schneller porös und spröde werden.
Besserer Schutz: Nitrilhandschuhe bieten einen besseren Schutz vor Bakterien und Viren. Latexhandschuhe können hingegen leichter durchlässig für Mikroorganismen sein.
Keine Allergiegefahr: Latexhandschuhe können bei manchen Menschen allergische Reaktionen hervorrufen. Nitrilhandschuhe sind hingegen hypoallergen und daher für Allergiker geeignet.
Achtung: Latexhandschuhe mit Pulver sind verboten in der Lebensmittelindustrie.
Die Verwendung von puderbeschichteten Latexhandschuhen ist in der Lebensmittelindustrie seit 2011 EU-weit verboten. Das Pulver kann Rückstände in Lebensmitteln hinterlassen und allergische Reaktionen hervorrufen. Somit sollte auch bei der Wildbretverarbeitung zwingend auf diese Variante verzichtet werden.
Richtige Handschuhgröße finden
Die richtige Handschuhgröße ist entscheidend für Schutz und Komfort beim Zerwirken und Verarbeiten von Wild. Das Bestimmen der richtigen Größe ist einfach und erfordert nur wenig Material: ein Maßband oder eine Schnur und optional ein Lineal oder Zollstock. Die genaue Methode kann je nach Handschuhtyp variieren. Die spezifischen Anweisungen sind auf den jeweiligen Artikeldetailseiten zu finden:
Der Handumfang wird an der breitesten Stelle der Handfläche gemessen.
1. Handumfang messen
Das Maßband um die breiteste Stelle der Handfläche wickeln, direkt unterhalb der Fingerknöchel, dabei den Daumen nicht einbeziehen.
Stelle sicher, dass das Maßband fest anliegt, aber nicht einschnürt.
Vergleiche das gemessene Maß mit der Größentabelle des Herstellers, die auf der Artikeldetailseite angegeben ist.
Finger- und Handflächenlänge richtig messen.
2. Fingerlänge und Handflächenlänge messen
Fingerlänge messen: Beginne an der Mitte der Handfläche, dort wo der Daumen beginnt. Miss die Entfernung von diesem Punkt bis zur Spitze des Mittelfingers.
Handflächenlänge messen: Miss die Breite der Handfläche an der breitesten Stelle, ohne den Daumen.
Vergleiche die gemessenen Werte mit der Größentabelle des Herstellers auf der Artikeldetailseite.
Tipps:
Beide Hände messen: Da die linke und rechte Hand unterschiedlich groß sein können, miss beide Hände, um die genaue Größe zu ermitteln.
Anprobieren: Wenn möglich, probiere die Handschuhe vor dem Kauf an, um sicherzustellen, dass sie gut passen und bequem sind.
Größentabellen nutzen: Beachte, dass die Größe je nach Material und Hersteller variieren kann. Die spezifischen Messanweisungen und Größentabellen sind auf der Artikeldetailseite zu finden.
Die Bestimmung der richtigen Handschuhgröße ist einfach und erfordert nur grundlegende Messinstrumente. Befolge die Anweisungen auf der Artikeldetailseite, um sicherzustellen, dass die Handschuhe optimal passen und beim Verarbeiten von Wildbret den nötigen Schutz und Komfort bieten.
Zusätzliche Tipps:
Beim Zerwirken sollte immer eine abwaschbare Arbeitsschürze getragen werden.
Eine Kettenschürze kann beim Zerwirken auch Schnitt- und Stichverletzungen am Körper vermeiden.
Ein scharfes Messer sorgt für saubere Schnitte und vermeidet ein Abrutschen. Ein Messerschärfer oder Wetzstahl sollte im Zerwirkraum immer zu Hand sein.
Die Hände sollten nach dem Zerwirken stets gründlich gereinigt werden.
Fazit:
Mit den richtigen Handschuhen können Jäger ihre Hände effektiv schützen und Unfälle beim Verarbeiten von Wildbret vermeiden. Durch den zusätzlichen Schutz greift man außerdem beherzter zu und bekommt sauberere Schnitte. So steht dem sicheren und hygienischen Genuss von Wildbret nichts mehr im Wege.
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